Der berühmte Spielerfehlschluss – eine kurze Abhandlung zur “Gambler’s Fallacy”

Vielleicht hast du schon einmal von dieser populären Fehlinterpretation eines Spielers gehört, die vor allem beim Glücksspiel eine Rolle spielt und deshalb im Original auch “Gambler’s Fallacy” genannt wird. Tatsächlich kann dieser Trugschluss nicht nur beim Roulette auftauchen, sondern auch bei Slot-Games wie Fishin Frenzy oder anderen beliebten Automaten.

Denn welches Spiel gerade läuft, ist relativ egal, solange es dabei vorrangig um Glück geht, das einem zum Gewinn verhilft und man selbst nicht in der Lage ist, seine Spielsituation dahingehend zu beeinflussen. Klingt kompliziert? Das ist es eigentlich gar nicht; wenn du schon einmal ein Glücks- oder Kartenspiel gespielt hast, dann bist du womöglich sogar schon selbst in die Falle dieses Fehlschlusses getappt. Im Rausch des Nervenkitzels bemerken wir das meistens nur nicht.

Wie wahrscheinlich ist die Wahrscheinlichkeit?

Der hauptsächliche Gedankenfehler bei dem Spielerfehlschluss liegt eigentlich darin, dass der Spieler davon ausgeht, dass er eine gleichwertige Möglichkeit als wahrscheinlicher empfindet als die andere gleichwertige Möglichkeit, wenn diese über einen gewissen Zeitraum nicht eingetreten ist. Als Paradebeispiel wird hierfür sehr gerne das Werfen einer Münze verwendet, weil man hier zwei Möglichkeiten hat (Kopf und Zahl), deren Wahrscheinlichkeit exakt gleich bei 50% liegen. Aber bleiben wir bei der Casino-Thematik.

Versetzen wir uns in eine Situation am Spieltisch: Herr X hat bereits das vierte Mal in Folge auf Rot gesetzt, doch immer landet die Kugel auf Schwarz. Herr X erhöht seinen Einsatz, denn dass nun endlich Rot an die Reihe kommt, muss doch wahrscheinlich sein, wahrscheinlicher als schon wieder Schwarz. Und genau hier liegt der Trugschluss: Die Chancen für Rot oder Schwarz liegen bei 50%, in jeder Runde neu. Es spielt keine Rolle, wie oft welche Farbe wann gefallen ist, denn die eine Möglichkeit wird dadurch nicht (un-)wahrscheinlicher, sondern bleibt konstant bei 50%.

Viele Spieler nehmen in solchen Momenten jedoch an, dass ihr System auf Dauer aufgehen wird und sie nur lange genug warten müssen. Doch mit dieser Taktik verlieren sie im schlimmsten Fall nur noch mehr Geld, denn die Wahrscheinlichkeit interessiert es nicht, ob der Spieler erst seit 15 Minuten am Tisch steht oder schon seit mehreren Stunden – sie ändert sich einfach nicht. Leider passiert dieser Denkfehler aber noch recht häufig, und Spieler in einer solchen Situation lassen sich selten vom Gegenteil überzeugen.

Wie man den Spielerfehlschluss entgehen kann

Egal, ob man im Casino sitzt, einen neuen Slot am Computer ausprobiert oder mit einer anderen Wahrscheinlichkeits-Situation im Alltag konfrontiert werden. Man sollte sich immer klarmachen, dass man die errechnete Wahrscheinlichkeit nicht beeinflussen kann: nicht durch Zeit, nicht durch Geld, nicht durch guten Willen oder Hoffnung. Besteht eine 50-50 Chance, dann besteht diese jedes Mal wieder – und darin liegt doch schließlich der Reiz des Glücksspiels.