Wenn die Leute etwas Adrenalin spüren wollen, greifen die meisten auf den Nervenkitzel zurück – Extremsport oder Glücksspiel, das sogar online verfügbar ist, wie der Fruitinator online. Andere Menschen brauchen jedoch einen zusätzlichen Schub an Adrenalin und greifen auf Raubüberfälle zurück, besonders wenn sie Kunstwerke bevorzugen, die erstaunliche Preise erreichen können.
Eigentlich sollte man denken, dass Kunstwerke, die in einem Museum oder einer Galerie hängen, ganz besonders gut geschützt sind. Man muss sich wundern, wie es dennoch zu einigen sagenhaften Diebstählen kommen konnte. Manchmal ist beim wertvollen Raub sogar Waffengewalt im Spiel gewesen – oft geht es um millionenschwere Lösegelder. Die 5 außergewöhnlichsten Raubzüge möchten wir dir hier vorstellen.
Es war der 28. Juli, als drei wertvolle Gemälde mit einem Gesamtwert von ca. 35 Millionen Euro aus der Kunsthalle gestohlen wurden. Die Werke stammten von C.D. Friedrich und William Turner, die Leihgaben für die damalige Ausstellung waren. Mehrere Täter wurden gefasst und mit Haftstrafen belegt. Erst in den Jahren 2000, 2002 und 2003 tauchten die gestohlenen Gemälde wieder auf und konnten an die ursprünglichen Galerien zurückgegeben werden.
- Amsterdam, Van Gogh Museum, 1991
Der Raub von 20 Gemälden aus dem Van-Gogh-Museum gehört wohl zu den außergewöhnlichsten Kunstrauben des 20. Jahrhunderts. Die Ermittlungen ergaben, dass ein Mann am Vorabend des Raubs auf der Toilette gewartet hat, bis das Museum abgeschlossen wurde. In der Nacht entnahmen die Täter die Gemälde aus den Rahmen, bis am frühen Morgen der eingesperrte Nachtwächter Alarm schlug. Doch der Diebstahl nahm für die Räuber ein übles Ende. Einer der Fluchtwagen konnte wegen einer Reifenpanne nicht losfahren, sodass die Polizei schon vor Ort war und die Gemälde im Wagen fand. Die bereits geflohenen Diebe wurden einige Monate später gefasst.
- Oslo, Munch-Museum, 2004
Am 22. August 2004 fand in Oslo ein radikaler Überfall auf das Museum statt, bei dem die Täter mit Waffengewalt das berühmte Gemälde „Der Schrei“ und die „Madonna“ erbeuteten – vor den Augen zahlreicher Besucher. Zwei Jahre später wurden die Bilder bei einer Razzia wiederentdeckt; auch die Verdächtigen konnten gefasst werden und wurden mit hohen Haftstrafen belegt. Vor allem „Der Schrei“ trug schwere Schäden von dem Raubzug davon. Das Gemälde konnte nicht mehr vollständig restauriert werden – es wird aber in seinem noch immer angegriffenen Zustand unter strengen Sicherheitsvorkehrungen seit 2008 wieder innerhalb der Ausstellung präsentiert.
- Zürich, Sammlung Bührle, 2008
Vier Gemälde im Wert eines dreistelligen Millionenbetrags von Cézanne, Degas, Monet und van Gogh wurden am 10. Februar von maskierten und bewaffneten Tätern gestohlen. Bereits acht Tage später wurden zwei der Bilder in einem verlassenen Auto auf einem Parkplatz gefunden, während ein drittes erst vier Jahre später auftauchte. Das vierte Gemälde, jenes von Degas, gilt bis heute als verschollen.
Es ist noch gar nicht so lange her: In einer Märznacht 2017 fand ein spektakulärer Raub in Berlin statt. Aus dem Münzkabinett im Bode-Museum wurde eine 100 kg schwere Goldmünze entwendet. Mit einer Axt schlugen Diebe die Panzerglas-Vitrine auf und schleppten die seltene Münze im Wert von ca. 3,8 Millionen Euro mit einer Transporthilfe heraus. Der Tathergang konnte relativ gut konstruiert werden – auch, weil vier Tatverdächtige festgenommen werden konnten, doch die Münze „Big Maple Leaf“ mit einem Porträt der Queen tauchte nicht wieder auf. Es wird vermutet, dass sie wegen ihres hohen Materialwertes zerstört und weiterverkauft wurde.