Die Kunst und der Sport

Sport ist eines der größten gesellschaftlichen Ereignisse aller Zeiten. Seit Jahrtausenden betreiben Menschen verschiedene Sportarten und begeistern sich für diese. Für viele wird der Sport zu einem Lebensinhalt – kurioserweise auch dann, wenn sie ihn nicht einmal selbst ausüben. Auf jeden Fall ist Sport schon immer als eine der entscheidenden Fragen im Leben aufgetaucht: Erfolg oder Misserfolg? Menschen befassen sich seit Urzeiten mit diesem Zeitvertreib, der oft schon zur Philosophie und Ideologie wird, weil es um die Leistungsfähigkeit des Menschen geht. Im Vordergrund steht immer die Frage: Können wir Menschen dies und jenes schaffen und erreichen, können wir unsere Träume verwirklichen?

Aus diesem Grund hat der Sport auch die Kunst fasziniert. Als Beispiel nehmen wir eine der bekanntesten Skulpturen aller Zeiten:

Mit Sicherheit haben die meisten unter uns diese Skulptur schon einmal gesehen. Warum ist sie so berühmt? Für Menschen hatte Sport und insbesondere die olympischen Spiele, eine Verbindung zum Göttlichen. Besonders im antiken Griechenland wurde hier Sport als die Aktivität der Götter gefeiert. Oft ging es dabei auch um Leben und Tod. Menschen waren fasziniert davon, wie viel andere Menschen mit ihrem Körper erreichen können und wie weit sie einen schweren Diskus oder einen unhandlichen Speer werfen konnten. Darin sahen sie zum Teil eine göttliche Manifestierung und eine Übermenschlichkeit.

Natürlich wurde Sport nicht immer eine so starke göttliche Bedeutung zugeschrieben. Doch auch in den 90er Jahren erleben wir beim Künstler Michael Browne noch eine ähnliche Darstellung. Die Dominanz des englischen Fußballs durch Manchester United und das dazugehörige Bild haben wieder etwas antikes und göttliches an sich.

Darüber kann man sich aber auch nicht wundern, wenn bis heute vom „Fußballgott“ gesprochen wird.

Der Zusammenhang von Sport und Religion ist sehr oft Thema der Gemälde. Dieses Bild wurde am Kölner Bahnhof gemalt und ist einem kirchlichen Bild nachempfunden. Zu sehen sind verschiedene berühmte Fußballspieler, die auf den Wolken Fußball spielen. Auch hier ist wieder sichtbar, dass Sportler oft vergöttert werden. Menschen sehen in ihnen das, was wir auch in einem Gott sehen wollen: Übermenschlichkeit und Fähigkeiten, die wir sonst nicht erreichen können. Wir vergleichen uns automatisch mit diesen Menschen, weswegen auch sehr viele einen Sportler als Vorbild haben. Sie werden schnell zu einem Idol und deswegen auch sehr häufig in diesen religiösen Kontexten in der Kunst abgebildet.

 

Doch welche Fähigkeit wird Sport auch immer zugeschrieben? Die Fähigkeit, zu vereinen. So ist auch in diesem Bild von afrikanischen Kindern, die Fußball spielen, ganz klar die Nachricht versteckt, dass Sport ein gemeinschaftliches Erlebnis ist. Bei globalen Events wie der Weltmeisterschaft kommen Teams aus aller Welt zusammen und viele der Sportler haben eine schwere Geschichte hinter sich. Auch beispielsweise im American Football gibt es sehr viele Spieler, die nie unterstützt wurden oder in armen Familien aufwuchsen und den Sport ausüben, um ihre Familie zu versorgen. Somit hat Sport auch die Funktion, die Talente besonderer Menschen zu entdecken und zu fördern, damit sie dafür gewürdigt werden und ihre Anerkennung bekommen.
Dieser „Zeitvertreib“ sollte für alle Maßnahmen der Bildung und der Berufssuche und Orientierung ein Maßstab sein: In jedem von uns stecken bestimmte Talente, auch wenn es manchmal schwer sein kann, sie zu finden.