Stationen im Leben von Walter Benjamin

Du möchtest gerne mehr darüber wissen, wer Walter Benjamin war, woran er gearbeitet hat und welchen Einfluss er hatte? Dann hast du den richtigen Artikel gefunden, denn hier stellen wir dir die wichtigsten Stationen seines Lebens vor.

Geboren wurde er am 15. Juli 1982 in Berlin als erstes von drei Kindern des jüdisch-assimilierten Ehepaars Emil und Pauline Benjamin. Nach ihm folgten die Geburt seiner Schwester Dora und seines Bruders Georg. Die Erfahrungen und Erinnerungen seiner Kindheit hat Benjamin in einem seiner Werke festgehalten („Berliner Kindheit um Neunzehnhundert“), was einen authentischen und persönlichen Einblick in sein junges Leben erlaubt.

1912 schloss er erfolgreich das Abitur ab und begann ein Studium in Freiburg in den Bereichen Philosophie, Literatur und Kunstgeschichte. Später setzte er dieses Studium in Berlin fort. Im Jahre 1915 lernte er den Philosophen Gershom Scholem kennen, mit dem ihn sein Leben lang eine enge Freundschaft verband. Zwei Jahre später schien er sein privates Glück gefunden zu haben, als er Dora Kellner heiratete und Vater von Stefan Rafael wurde, der 1918 geboren wurde (die Ehe hielt zwar eine lange Zeit, wurde allerdings 1930 wieder geschieden).

1917 ergab es sich auch, dass Benjamin nach Bern ging, um dort an seiner Doktorarbeit zu arbeiten. Er promovierte schließlich zwei Jahre später mit Bestnote und der Arbeit „Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik“. Nach diesem akademischen Erfolg startete er sogleich mit seiner Habilitationsschrift. Doch diese wurde 1925 von der Universität Frankfurt abgelehnt. Der Inhalt der Schrift soll dafür kein Grund gewesen sein, sondern vielmehr die Einstellung und die Lebensweise Benjamins, die der Universität nicht passten. Benjamin arbeitete seitdem selbstständig und war in vielerlei Feldern tätig, weshalb er heute auch mit zahlreichen Berufsbezeichnungen beschrieben wird. Unter anderem kann man ihn als Philosophen, Theoretiker, Literaturkritiker, Schriftsteller und Übersetzer bezeichnen. Obwohl seine Arbeit an der Uni abgelehnt wurde, veröffentlichte er seine geplante Habilitation dennoch 1928. Diese trug den Titel „Ursprung des deutschen Trauerspiels“.

Neben seiner langjährigen Freundschaft zu Scholem gab es noch eine andere wichtige freundschaftliche Beziehung, nämlich die zu Bertolt Brecht, den er in den 1930er Jahren kennenlernte. Noch lebte er in Deutschland, doch der Nationalsozialismus führte dazu, dass er emigrierte und 1933 nach Paris ging, wo er jedoch unter finanziellen Schwierigkeiten litt. Lediglich seinen Freund Brecht besuchte Benjamin in Dänemark; ansonsten verließ er Frankreich nicht. In den nächsten Jahren machte er vor allem im Bereich Sozialforschung von sich reden. Er arbeitete an der „Zeitschrift für Sozialforschung“ mit und veröffentlichte dort diverse Aufsätze. Zu dieser Zeit schrieb er auch an seinen autobiographisch orientierten Werken, die allerdings erst nach seinem Tod publiziert werden sollten.

Nachdem Frankreich 1940 besetzt wurde, plante Walter Benjamin seine Flucht in die USA. Seine Idee war es, über Spanien dorthin zu gelangen, wo er an der Grenze aufgehalten wurde und auf sein Visum warten musste. Im September desselben Jahres nahm er sich an dort mit einer Überdosis das Leben, da er eine Auslieferung an die Gestapo befürchtete. 1994 wurde im spanischen Portbou, wo er starb, ein besonderes Denkmal für ihn eröffnet.