Subjektive Wahrscheinlichkeit & Kohärenz: Eine komplexe philosophische Spieltheorie

Diesmal haben wir ein weiteres spannendes Thema ausgewählt, das wunderbar zu Walter Benjamin und seinen philosophischen Ansätzen passt. Es geht um den subjektiven Wahrscheinlichkeitsbegriff und die Kohärenz. Ob du das Phänomen selbst schon einmal erlebt haben könntest, vielleicht als du in einem Online Casino wie Wunderino gespielt hast, oder ob es sich eher um eine reine Theorie handelt, findest du hier heraus. Wie immer versuchen wir, so verständlich wie möglich zu bleiben, um dir auch komplexere philosophische Themen näherbringen zu können.

Veränderter Wahrscheinlichkeitsbegriff als Grundlage dieser Strategie

Die Person, die mit der Kohärenz in Verbindung gebracht werden kann, ist Bruno de Finetti. Sein Ziel war es, den bayesschen Begriff der Wahrscheinlichkeit zu begründen, der vom englischen Mathematiker Thomas Bayes geprägt wurde. Hauptunterschied zu den bis dato bekannten Wahrscheinlichkeitsgesetzen ist, dass hier davon ausgegangen wird, dass die Wahrscheinlichkeit ein Messer von persönlicher Überzeugung ist und nicht von relativer Häufigkeit.

Unter anderem stellt sich in Bezug auf Glücksspiele die Frage, ob man mehr Geld beim Wetten oder Spielen einsetzen würde, wenn man sich seiner Sache besonders sicher ist. Vielleicht hast du dieses Phänomen schon einmal erlebt: Wenn du dir sicher bist, dass Ereignis A eintreten wird, erhöht sich garantiert deine Bereitschaft, mehr Geld einzusetzen, oder? In diesem Fall haben wir es mit einer subjektiven Wahrscheinlichkeit zu tun, denn deine persönliche Einschätzung ist mit einer erhöhten Sicherheit verbunden. Doch ist es so einfach? Was bedeutet es, wenn die Wahrscheinlichkeit auf einmal unserem subjektiven Empfinden unterliegen soll?

Komplizierte Gedankengänge und Theorien

In der Tat ist die Theorie rund um Kohärenz und Subjektivität von Wahrscheinlichkeit ein komplexes Feld. Um dieses in vollem Umfang zu verstehen, sind sowohl Recherche als auch ein gutes Verständnis für philosophische Gedankenexperimente nötig. Daher können wir hier auch nur die Grundlagen anreißen. Unser Tipp: Wenn du dich für die Thematik interessiert, findest du online zahlreiche detaillierte Texte zum Durcharbeiten.

Aber noch einmal zurück zur Wahrscheinlichkeit im Bezug auf Glücksspiel. Da kommt das sogenannte ‘Dutch Book’ Argument ins Spiel, das von de Finetti eingebracht wurde. Dutch Book wird in dem Zusammenhang eine Serie von Wetten bezeichnet, bei der der Spieler garantiert einen Gewinn erzielen wird, egal, wie die Wetten ausgehen. Als Buchmacher sollte man seine Wett-Optionen beispielsweise so aufstellen, dass eine Dutch Book-Wette nicht einfach möglich ist. Dieses Themenfeld enthält in seinen Details sehr viele theoretischen Ansätze, was es – obwohl es im ersten Moment so klingt – nicht besonders einfach macht.

Schwierig wird es immer dann, wenn ein abstrakter Begriff gefasst werden soll. Wie kann die Wahrscheinlichkeit dadurch subjektiv sein, dass wir fest an das Ergebnis glauben? Dieser Ansatz steht im deutlichen Widerspruch zur objektivistischen und frequentistischen Wahrscheinlichkeit und setzt dem völlig neue Grundlagen entgegen. Wie logisch kann so eine Wahrscheinlichkeit, von der wir subjektiv ausgehen, überhaupt sein? Wie du siehst, liefert auch unser heutiges Thema wieder mehr Fragen als Antworten. Wenn du aber gerne ein anderes Feld der philosophischen Glücksspieltheorie kennenlernen willst, schau dich mal auf unserer Webseite um. Zum Einstieg gibt es noch viele weitere Themen, viel Spaß dabei!